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Biografie
 
 

Claudia Schmid, geboren 1956 in Köln, studierte zunächst 3 Jahre Musik an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien für eine Solistenlaufbahn als Querflötistin. 1978 wechselte sie in die bildende Kunst und studierte Malerei und Bildhauerei an den Kunst-Akademien in Wien und Düsseldorf. Seit 1986 arbeitete sie als freischaffende Künstlerin in Italien, Düsseldorf und Köln und erhielt diverse Preise und Stipendien. Ihre Skulpturen wurden von den Galerien Guenzani in Mailand, Carini in Florenz und Buchholz in Köln ausgestellt.
 

1991 wechselte Claudia Schmid in den Film und begann zunächst als Filmautorin und Regisseurin für verschiedene deutsche öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalten zu arbeiten. Im Laufe der Jahre hat sie etwa 15 Dokumentationen mit dem Schwerpunkt Bildende Kunst und Künstlerportrait realisiert. 

Seit 2009 widmet sich Schmid ausschließlich dem langen Dokumentarfilm. „Die Stille der Unschuld – Der Künstler Gottfried Helnwein“ war ihr erster abendfüllender Dokumentarfilm für das Kino. Es folgten die Filme „Die gezeichnete Welt – Der Künstler Heinz Emigholz“, „Richard Deacon – In Between“, „Voices of Violence“, und „Unter aller Augen“. „Der Endlose Moment – Der Maler Rolf Kuhlmann“ ist ihr neuester Film über einen ungewöhnlichen Künstler und sein Werk, bei dem sie nicht nur Buch und Regie, sondern auch erstmalig die Produktion übernommen hat.


Claudia Schmids Herangehensweise an ihre Filme - sowohl inhaltlich als auch in ihrer dramaturgischen Struktur - ist geprägt von ihren Erfahrungen als Bildhauerin, Malerin und Musikerin. Der dramaturgische Filmaufbau ähnelt einer Skulptur. Die verschiedenen Erzählstränge und Bildebenen sind ineinander verschachtelt, überlagern und verzweigen sich wie in einer Bach-Fuge und bilden einen in sich komplexen dreidimensionalen Körper aus Filmbildern und Interviewsträngen. 
 

Schmid möchte bei ihren Künstlerportraits einen tiefen Einblick in das kreative Denken und Schaffen eines Künstlers geben, ihre eigenwilligen Lebenshaltungen und Visionen sichtbar machen und gleichzeitig gesellschaftlich relevante Themen reflektieren. Dabei interessieren sie immer originäre Persönlichkeiten, kämpferische "Träumer", Vordenker, Visionäre oder Revoluzzer. Da sie sich selber als Filmemacherin und Künstlerin begreift, taucht sie mit den Künstlern während des Schaffensprozesses in einen intensiven Dialog auf Augenhöhe, der wiederum Kreativität freisetzt. Ihre Filme führen den Zuschauer in das Wesen der Kunst und spiegeln die schwierigen Herausforderungen und Hindernisse, den Zauber und die Transformationsprozesse, die jeder Künstler durchläuft, wieder. Ihr künstlerischer Hintergrund gibt ihr einen intimen und thematisch tiefen Zugang zu den Künstlern und ihren Werken, was ihre Filme zu etwas Besonderem macht.


Die Filme „Voices of Violence“ und „Unter aller Augen“ widmen sich dem Thema „Gewalt gegen Frauen“ und beleuchten die weltweiten Strukturen der Macht und Gewalt anhand der vier Länder DR Kongo, Benin, Bangladesch und Deutschland. Um die „unsichtbaren“ Frauen in entlegenen Buschdörfern, die extreme Gewalt erfahren haben, zu finden und ihnen eine Stimme zu verleihen, hat Schmid alleine über Monate diese Länder bereist und trotz Gefahr nah bei den Frauen in den konfliktreichen Gebieten gewohnt. Die Filme tauchen schonungslos in die Gewaltprozesse ein und lassen kein Verdrängen zu. Diese Filme haben zwar thematisch nichts mit Kunst zu tun, sind aber in Schmid’s Herangehensweise an das Thema und die Auseinandersetzung mit den Protagonist*innen ähnlich intensiv und radikal. Auch im dramaturgischen Aufbau tragen sie eindeutig ihre Handschrift.

Bei dem letzten Kinofilm „Der Endlose Moment – Der Maler Rolf Kuhlmann hat Schmid erstmalig auch die Produktion übernommen. Zurzeit arbeitet Schmid an ihrem neuen Dokumentarfilmprojekt "Wer ist ICH".


Filmografie – Auswahl 

2021    „Der Endlose Moment – Der Maler Rolf Kuhlmann“, 135 Min., Dokumentarfilm

2019    „Auftritt der Dinge - Für diejenigen die es wissen wollen“, 13 Min., Kurzer Dokumentarfilm
2017    „Unter aller Augen“, 90 Min., Dokumentarfilm
2016    “Voices of Violence“, 87 Min., Dokumentarfilm    
2013    “Richard Deacon – In Between”, 89 Min., Dokumentarfilm
2009    “Die Gezeichnete Welt - Der Künstler Heinz Emigholz”, 64 Min., Dokumentarfilm
2009    “Die Stille der Unschuld - Der Künstler Gottfried Helnwein”, 116 Min., Dokumentarfilm

2007    “Natur in Flaschen - Die Quellen von Spa”, 45 Min., Dokumentarfilm

2006    “Gefährliche Idylle - zwischen Maas und Waal”, 45 Min., Dokumentarfilm
2002     “Liebesversuche  – Portrait Werner Schroeter”, 65 min., Dokumentarfilm
1998     “Königskinder - Romy Schneider & Elizabeth von Österreich, 45 min., Dokumentarfilm


Claudia Schmids Filme wurden erfolgreich auf verschiedenen internationalen Filmfestivals und in vielen Kinos, als auch in renommierten Galerien und Museen wie die Tate London, das Museum K21 in Düsseldorf, das Museum Folkwang in Wuppertal oder die Prague City Gallery gezeigt. 2003 erhielt ihr Film „Liebesversuche – Der Künstler Werner Schroeter den 1. Preis beim “Festival International du Film“.

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